Deutsches Traditionsunternehmen: Hersteller des Römertopfs ist insolvent
(Erstmalig publiziert auf LinkedIn, im Juni 2023. Mittlerweile wird weiter produziert; leider ganz woanders und von anderen Menschen)
Es geht in der Presse ein wenig drunter und drüber und was Klicks bringt ist wie immer willkommen. Noch mehr Resonanz findet man in den sozialen Netzwerken und je nachdem, welcher politischen Couleur der Leser seine Zuneigung gibt, ist es ein Statement für die Arbeiter oder gegen die aktuelle Regierung.
Interessant bleibt, dass der Geschäftsführer des Unternehmens auch auf seinem Instagram-Kanal den Unmut gegen die amtierende Regierung schürt. Auch in den hier verlinkten Artikeln, sieht der Geschäftsführer die Gründe für die Situation des Unternehmens in der Ukrainekrise und bei der aktuellen Regierung und dem „Heizungsgesetz“.
Ich will Sie als Leser der frühen Stunde nicht langweilen, zumal parallel aufregende Dinge in Russland geschehen.
Angemerkt sei doch ganz grundsätzlich, dass das „Heizungsgesetz“ von der Vorgängerregierung verabschiedet wurde, und dass dessen Gültigkeit nun im Hinblick auf die Energie-Preissteigerungen um ganze 12 (!) Monate nach vorne gezogen wurde. Ich verstehe sehr gut, dass steigende Energiekosten einem (Römertopf-) Tonbrenner zu schaffen machen. Es ist daher ein Leichtes, den Ukrainekrieg und seine Folgen für die Unternehmensentwicklung, voller Unmut auf die aktuelle Regierung zu projizieren. Nur haben alle diese Dinge überhaupt nichts mit der Binnenpolitik zu tun.
Doch es kommt noch viel schlimmer und steht so „festgetackert“ in der Geschichte der Bundesrepublik, wie es nur sein kann, nämlich im jedem Interessierten über das Internet zugänglichen Bundesanzeiger.
Dies soll kein „rant“ über den Geschäftsführer des insolventen Unternehmens sein. Er hat seit Amtsantritte alle seine Kontakte eingebracht und das Unternehmen, welches über die seit 1967 tradierten Namensrechte verfügt, zu einer neuen Blüte geführt. Auch kam Ihm der Trend der Hipster und der Selbstversorgung zupass, genauso wie die Pandemie. Denn während der verordneten Schließung von Gastronomie und Unterhaltung, zeitweise des Verbotes sich mit Freunden oder Familie zu treffen, haben all dem einen Vorschub geleistet, was zur Ablenkung in den privaten Räumen beigetragen hat.
Davon haben Anbieter von Waren für Handarbeiten genauso profitiert, wie das zu einer neuen Scheinblüte gekommene Unternehmen "Weck", welches in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts untrennbar mit Obst, Marmelade, Vorratshaltung und für die Jüngeren „mit Oma“ verbunden ist. Ein Glashersteller mit einem Patent, welches selbst bereits seit Einführung der Schraubverschlüsse obsolet geworden war. Er hat sich ebenfalls mit den Hipstern neu aufgestellt und … Schraubverschlussgläser verkauft, aus denen Menschen selbstgemachte Limonade getrunken haben – oder was sie dafür hielten, alsbald Lokale offen hatte.
Hand aufs Herz:
Wie viele Einmachgläser und Limofläschchen mit Loch im Blechdeckel haben Sie gekauft, nachdem Sie die erste Fuhre im Haushalt hatten?
Und wie viele Römertöpfe?
Was ist bei Römertopf passiert? Der zwei Generationen überspannende „Oma-Effekt“.
Wir wollen nicht unkomisch werden: Seit 15 Jahren erleben wir die erste Generation von Menschen, welche zu Tütensuppen sagt „Schmeckt, wie bei Oma“.
An dieser Stelle einen schönen Gruß an die Hersteller: Untersteht Euch, die Rezepte „zu verbessern“, ihr werdet Kunden verlieren.
Den Römertopf kannte fast jeder von früher und hat damit herumexperimentiert und Freunden und Bekannten als Verlegenheitsgeschenk zu Jubelanlässen auch einen angedreht.
Und dann?
Wollte ich hier einen soziologischen Essay schreiben? Keinesfalls.
Aber alle diese Faktoren spielen in eine Geschäftsentwicklung hinein, welche bei Weck und Römertopf öffentlich zugänglich nachlesbar ist und mit der binnen- wie globalpolitischen Entwicklung unter der aktuellen Regierung nichts zu tun hat.
Und schon gar nicht mit dem Heizungsgesetz, wie der GF von Römertopf er auch gut sichtbar in seinem Instagramkanal beklagt, wo er vor ca. vier Wochen seine Mitarbeiter auf die Straße zur Demo motiviert.
Rufen Sie sich den Römertopf-Jahresabschluss 2021 im
https://www.bundesanzeiger.de/ auf.
Sie werden sehen, dass die Vorräte von 2020 auf 2021 um 50% des bereits vorhandenen Bestandes zugenommen haben. Von >600 k€ auf >900 k€. Zum Zeitpunkt war von steigenden Energiepreisen und einem Ukrainekrieg noch lange nichts zu sehen.
Zeitgleich und bei einem Umsatz von ca. 2,4 Millionen Euro, hatte das Unternehmen eigene Schulden in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro. Die meisten kurzfristig und nur rund 240 k€ mit fünfjähriger Fälligkeit oder mehr.
Ab 2022 sind Menschen wieder nach draußen gegangen, in Restaurants, Theater, Kinos und haben sich mit Freunden getroffen, anstatt sich in den eigenen vier Wänden zu begrenzen. WO der Römertopf steht oder das Weck-Glas.
Wenn Sie heute sehen möchten, damit Sie handeln und steuern können, was sich Ihnen zukünftig in den Weg stellen wird, dann kontaktieren Sie mich gerne. Liquiditätsmanagement ist ein Helfer.
Sehen Sie früher, schneller, einfacher das Geld in der Firma, um damit aktiv etwas zu unternehmen.
Ich zeige Ihnen gerne, wie einfach es ist
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/roemertopf-insolvenz-klassiker-kueche-1.5961738
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Roemertopf-Hersteller-meldet-Insolvenz-an-article24214101.html
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